MUSEUM IM ZEHENTSTADEL

Scherer-Galerie und Heimatmuseum Reischenau

Vorträge im Zehentstadel


Montag, 19. März 2018 um 19.30 im Zehentstadel

Theater-Gastspiel aus Leipzig „Der Keil – Zirkus der sieben Sensationen“

Dem jungen und jung gebliebenen Publikum ist die Theatergruppe „Der Keil“ aus Leipzig bzw. Würzburg bereits ein Begriff: Im Sommer 2017 spielten die Tramödians im Rathausgarten deren Piraten- und Kinder-Stück „Lille Holzbein“. Nun ist es dem Heimatverein gelungen, die Originaltruppe zu einem Gastspiel im Rahmen ihrer Süddeutschland-Tournee in den Zehentstadel einzuladen.

Der Keil gründete sich 2003 in Prag und wurde ein Jahr später zur Theatergruppe. Seine ersten Jahre verbrachte er in Würzburg, wo er seine Stücke vor allem im dort ansässigen theater ensemble zur Aufführung brachte. Im Jahre 2005 beschloss man, kein Theater mehr zu sein, sondern ein Zirkus und begann sich für Menschenrechte zu engagieren, spezifisch für die von Frau Kate Moss. 2009 zog die Truppe nach Leipzig, wo sie, wie sie behauptet, 2014 für die Performance-Reihe „Wer bis zum Schluss bleibt, kriegt einen Schatz umsonst“ mit dem Leipziger Bewegungskunstpreis ausgezeichnet wurde. Außerdem besteht sie darauf, 2017 den Leonhard-Frank-Preis für das Stück „Das Insektenhotel“ gewonnen zu haben. Der Keil ist sehr reich.

In Dinkelscherben sind zwei Kurzstücke von etwa 40 Minuten Länge zu sehen.

„Elektra ist ein Grill“ von Homer Berndl
&
„Hrrdn“ von Alexander Blühm

Elektra ist ein Grill:

Erleben Sie, wie Elektra von den Grillmenschen verfolgt wird und wie Herr Doktor Frosch vergeblich Fliegen jagt. Sehen Sie Orest Bärchenwurst in sich hineinstopfen, um seine Mutter zu vergessen. Erfahren Sie die Angst, wie Elektra es tut und spielen Sie mit Elektra und Orest Fleischtheke.

HRRDN:

Die deutsche Geschichte von der Sintflut bis heutzutage. Erleben Sie die Gründung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und eine ermüdende Diskussion darüber, ob das wirklich ein guter Name ist oder vielleicht zu lang, zu dick, übertrieben, großmannssüchtig, zu sehr nach rückwärts gewandt, scheiß Abkürzung? Sehen Sie eine lückenhafte und zufällige Auswahl von Ereignissen mit zu viel Gewicht auf Goethe und Schiller. Der Dings darf auch nicht fehlen.

 

Die Fachzeitschrift „Theater der Zeit“ schreibt in ihrer Dezember-Ausgabe 2017:
„Das Ensemble bringt fabel- und märchenähnliche Geschichten in die Manege, erzählt von Insekten und anderen kreatürlichen Figuren. […] Wer schon mehrere Stücke des Keils gesehen hat, fühlt sich mit den zirpenden Heuschrecken und dem toten Maikäfer, dem seltsamen Forscher und dem honiggeilen Bären bereits bekannt. […] „Das Bedrohlichste für den Keil ist die Liebe. Denn der Keil ist die Liebe", verrät der tote Maikäfer. […] Das mag das spezifische Spiel des Keils ausmachen, das von einem spitzen Humor der Peinlickeiten – peinliche Stillen, Bewegungen und Dialoge - getragen ist und das in den kindlich leicht anmutenden Stücken die erwachsene Strenge des großen Theaters spiegelt und bricht.“