MUSEUM IM ZEHENTSTADEL

Scherer-Galerie und Heimatmuseum Reischenau

Stadel


Stadel, um 1920

Das Wort Stadel kommt aus dem Althochdeutschen „stadal“ und bedeutet Scheuer, Schuppen.

Die alten Aufzeichnungen über Stadel ergeben kein klares Bild. Beim Studium stößt man in der frühen Zeit auf 12 bis 13 Höfe. Zieht man aber die vielen Besitzerwechsel in Betracht, so verbleiben realistisch gesehen nur 4 Höfe, wobei noch 3 bis 4 Söldhäuser dazugezählt werden müssen.

Das Domkapitel soll schon im 11. und12. Jahrhundert Güter in „Stadelon“ besessen haben. Im 13. Jahrhundert finden wir die Ritter von Schöneck und die Fraßen vom Wolfsberg. 1508–1589 war Philipp von Stain von Jettingen Besitzer von 4 Höfen. Als Besitzer werden auch der Bürger Hurloher und Hans Langenmantel aus Augsburg genannt. Letztendlich gingen alle Güter durch Kauf an das Domkapitel von Augsburg, wo sie bis 1803 verblieben.

Es wird erwähnt, dass in Stadel die Wiesen genutzt und Ackerbau- und Viehzucht betrieben wurden. Auch ist die Rede von Obstbau und vom Flachsspinnen.

Die Kapelle in Stadel

Johannes Knöpfle, Bauer in Stadel, ließ 1739 für 242 Gulden zu Ehren der „Schmerzhaften Muttergottes“ eine Kapelle errichten, die  1747 oder 1748 eingeweiht wurde. In der Kapelle dürfen auch Messen gelesen werden (Dekret von 1740).

Obwohl es sich um eine Marienkapelle handelt, wird das Patrozinium seit der Zeit der Erbauung am Tage des Hl. Leonhard gefeiert. Gründe hierfür sind nicht bekannt. Der Leonhardiritt gehört auch heute noch zu den Höhepunkten des Jahres.
Das Altarbild der schmerzhaften Muttergottes wurde etwa um 1900 entfernt und durch die Himmelskönigin ersetzt. Der Josephsaltar aus der Pfarrkirche Oberschöneberg wurde 1904 abgeändert, neu gefasst, vergoldet und in der Kapelle in Stadel aufgestellt.