MUSEUM IM ZEHENTSTADEL

Scherer-Galerie und Heimatmuseum Reischenau

Die Reischenau


Ungefähr in der Mitte des Zusamlaufes liegt die Reischenau. Sie ist eingesenkt als Ausräumungsbecken zwischen dem Schottergebiet der Uriller, der Staufenbergserie aus der älteren Biberkaltzeit im Nordosten, der Staudenplatte aus der jüngeren Biberkaltzeitgruppe im Süden und Südosten sowie der Zusamplatte aus der älteren Donaukaltzeitgruppe im Westen. Rundum auslaufende Hänge bildeten die Grundlage für eine Besiedlung. Einzig die Reischenaumühle war und ist an das Wasser gebunden.

Für den Namen Reischenau gibt es unterschiedliche Deutungen: „Reischen“ könnte sich entwickelt haben aus „rusche“ = jäher Abhang, aus „rusch“ = Binse oder aus „ris, riz“ = Zweig. Also könnte man sagen: Eine Aue mit steilen Abhängen, eine Aue, in der Schilf wächst  oder eine Aue in der viel Reis (Reisig) wächst.

Sie ist das Mittelstück des Landkreises Augsburg und des Naturparks Westliche Wälder.

Die falsche Annahme des Dinkelscherbener Eisenbahners Stephan Clessin (1833–1911), der Talboden der Reischenau sei einmal ein See gewesen, hat sich zwar bis heute erhalten, ist aber irrig. Heute weiß man, dass sich durch die nachweislich reibungslos funktionierenden Gewässer kein See bilden konnte.

Eine Besonderheit in der Reischenau bildet an der Bahnlinie Dinkelscherben–Mödishofen der Spirkenwald. Es ist der nördlichste Standort des Alpenvorlandes. 

 

Der Weiler Reischenau


Erstmals wird die Reischenau 1109 erwähnt.  Der Weiler bestand im Jahre 1264 aus zwei Höfen. Die Mühle, seit 1822 im Besitz der Familie Gnandt, wird erstmals 1301 erwähnt. Sie war ein Geschenk an das Frauenkloster Oberschöneberg und bis zur Säkularisation 1803 in deren Besitz. (Vlrich von Zvsmegge“ verleiht die Mühle in der Reischenau die bisher „Konrad der Langenmantel“ von seinem verstorbenen Vater Herrn Ulrich von Zusmegge und von ihm selbst zu Lehen hatte, auf den Frauenaltar zu Oberschönenfeld“.

Die Kapelle in Reischenau

In der Mitte des Weilers steht die Kapelle zu den Vierzehn Nothelfern, die am 29. Oktober 1905 vom damaligen Pfarrer Otto Metzler geweiht wurde. Das Altarbild mit dem Mit der Vierzehn Nothelfer malte Franz Xaver Abele. Zum hundertjährigen Jubiläum ließen die Eigentümer Annemarie und Alfred Schlosser die Kapelle renovieren.